Seit Ende April 2020 herrscht in allen Bundesländern Deutschlands die Maskenpflicht [1]. Viele Menschen kommen damit klar, doch es ist kein Wunder, dass ebenso viele erheblich genervt davon sind.
Es ist ein ungewohntes Gefühl, ein beängstigender Anblick. Wichtige Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation wie Mimik und Lippenbewegungen verschwinden hinter einem Stück Stoff. Wer eh schon Probleme mit dem Hören hat, hat es nun noch schwerer. Nuscheln geht gut mit Maske. Und, auch wenn das oberflächlich klingen mag, die Gesichtshaut mancher Menschen findet eine dauerhafte Bedeckung und „schwitzen“ unter dieser auch kacke. So reagiert sie in manchen Fällen schonmal mit nervigen, kleinen Pickelchen. Blöd. Maske nervt also. Da kann schnell der Gedanke entstehen, „dass die Dinger doch eh nur nerven, ob sie denn überhaupt was bringen oder, dass Corona doch eh bald vorbei ist“.
Mal sehen, aktuell gibt es 4,7 laborbestätigte Covid-19 Erkrankte in Oldenburg (pro 100.000 Einwohner*innen; Stand 13.07.20) [2]. Das bedeutet allerdings NICHT, dass Corona „eh bald“ oder „schon“ vorbei ist. Dass die Anzahl der derzeit erkrankten Personen in Oldenburg niedrig ist, liegt daran, dass die ergriffenen Maßnahmen helfen. [3] Und dazu gehört neben Abstandsregelungen, Beschränkung des Nachtlebens und weiteren Auflagen eben die allseits eher unbeliebte Maske.
Wichtig hierbei: Maske ist nicht gleich Maske. Es gibt verschiedene Arten und am häufigsten Vertreten ist wohl die sogenannte „Mund-Nasen-Bedeckung“ [4]. Hier ist der Name Programm, denn übrigens ist es auch wichtig, WIE eine Maske (und das gilt für alle Arten) getragen wird. Wer sie lässig unterm Kinn oder nur grade so den Mund bedeckend trägt – „sonst krieg ich ja keine Luft“ (bewiesenermaßen inkorrekt [5]) – kann sich das im Prinzip auch gleich sparen.
Beim Tragen der Maske geht es darum das Virus SARS CoV-2, welches die Erkrankung Covid-19 oder alltagssprachlich Corona auslöst, daran zu hindern sich durch die ausgestoßene Atemluft in der Umgebung zu verbreiten. Die Maske dient also als Bremse für das Virus, das durch den Atem in die Luft gelangt. [4] Diese Bremsfunktion kann aber nur erreicht werden, wenn der Mund-Nasen-Schutz – wie sein Name schon sagt – Mund und Nase bedeckt. Und zwar IMMER oder zumindest so oft und lange es irgendwie möglich ist.
Nichtsdestotrotz kursieren seit einigen Wochen verschiedenste Aussagen in sozialen Medien und dem Internet, welche das Maskentragen als unnütz oder gar gefährlich darstellen. Diese Aussagen stimmen nach heutigem Stand der Forschung nicht. Es ist vielmehr so:
- Das Tragen einer Maske schwächt nicht das Immunsystem. [6]
- Mensch kann unter der richtigen Maske uneingeschränkt atmen bzw. bekommt genug Sauerstoff. [5]
- Es sammelt sich darunter kein CO². [7]
- Masken fördern keine Lungenkrankheiten. [7]
- etc….
Also, auch wenn eine Maske wirklich unbequem ist und das eigene Wohl auf welche Weise auch immer einschränkt – vielleicht ist es an der Zeit nicht nur an sich selbst zu denken. Sondern an diejenigen, die sich mit Maske sicherer fühlen und auf diese Weise auch mal wieder nach draußen gehen. Denn – mit Maske ist es weniger wahrscheinlich, dass wir unser Gegenüber anstecken und im Umkehrschluss auch, dass wir uns selbst anstecken. [8]
Solidarität statt Egoismus!
Hier gibt es ein nützliches Merkblatt zum Thema Maske. Funktion, Nutzen, die verschiedenen Arten – dort wird alles erklärt:
Quellen:
[1] https://www.tagesschau.de/inland/corona-maskenpflicht-103.html
[2] https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/aktuelle_lage_in_niedersachsen/
[5] https://www.volksverpetzer.de/corona/widerlegt-masken-verweigerer/
Weiterführende Infos:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Arbeitsschutz_Tab.html
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/masken-133.html
*** Geschrieben von Brennglas Corona ***
Bündnis für solidarische Intervention Oldenburg 